Über die letzten Jahre ist verstärkt wahrzunehmen, wie sich Investitionen in innovative Technologien bewähren. Viele Beispiele zeigen, wie die Brücke zwischen Technologie und Betriebsmodell Unternehmen erfolgreich und fit für die Zukunft machen. Nicht zuletzt hat die COVID-19-Krise einmal mehr die geschäftliche Notwendigkeit deutlich gemacht, in der heute allgegenwärtigen technologiegetriebene Veränderungen selbst aktiv zu sein. Tatsächlich aber befinden wir uns schon mehrere Jahre in der Phase einer Integration von Technologie und Geschäftsmodell, und diese Zeit hat bereits zahlreiche Unternehmen mit Leuchtturm Charakter hervorgebracht.

Die Bemühungen im Rahmen einer Transformation können durch drei wesentliche Maßnahmen deutlich gemacht werden:
Erschließung neuer Einnahmequellen
Operative Kosten senken
Einen greifbaren Mehrwert schaffen.
Was wir jedoch wahrnehmen, ist die Tatsache, dass einige Aktivitäten in der Transformation mehr Wirkung erzielen als andere (nämlich diejenigen, die sich auf Talente und Fähigkeiten beziehen). Unternehmen mit z.B. leistungsstarken IT-Organisationen oder entsprechenden Technologie-Partnerschaften konnten sich in ihren Bemühungen um Wertschöpfung, Einführung neuer Technologien und Annäherung von Technologie und Geschäftsmodell von ihren Wettbewerbern teils deutlich abheben.
Im folgenden möchte ich sieben wichtige Erkenntnisse über Technologie Transformationen mit ihnen teilen.
Lektion Nr. 1: Technologieinvestitionen als Erfolgsgarant
Im Vergleich zahlloser Beispiele zeigt sich, das Transformationen im Technologiebereich von Unternehmen sich stets auszuzahlen. Wir ja haben bereits in einem Vorangegangenen Beitrag zu den unterschiedliche Aktivitäten erfolgreicher Tech-Forward Transformationen berichtet. Wir konnten zehn verschiedene Aktivitäten ausmachen die einen solchen Tech-Forward-Ansatz erfolgreich machen. Dabei berichtet die deutliche Mehrzahl der Unternehmen, das dies zu einigen oder gar erheblichen Kostensenkungen und Verbesserungen der Mitarbeiterzufriedenheit geführt hat. Außerdem können natürlich bestehende Einnahmequellen optimiert oder auch ganz neue geschaffen werden: zum Beispiel durch eine neue Produktlinie oder ein neues Geschäftsmodell. Die Erkenntnisse deuten aber auch darauf hin, dass es sich bei solchen Investitionen nicht um einen einmaligen Aufholversuche handelt, sondern um einen kontinuierlichen Prozess dem in der Zukunft weitere Transformationsspiel automatisch folgen.
Lektion Nr. 2: Mitarbeiterkultur im Fokus der Wertschöpfung
Nicht alle Transformationen haben die gleiche Wirkung. Bei den zehn Transformationsinitiativen gilt die Veränderung in der Personal- und Talentstrategien in Unternehmen mit zu den wertvollsten Maßnahmen. Bei Unternehmen, die ihre Herangehensweise ihrer Talentförderung verändert haben, sind die Fortschritte im Transformationsprozess oft deutlicher und auch die Umsetzungsgeschwindigkeit ist wesentlich höher. Dabei gilt es Maßnahmen zu ändern, um Talente mit digitalen und technischen Fähigkeiten zu gewinnen, zu halten und weiter auszubilden.
Unterdessen können Unternehmen, die Veränderungen in ihrer Beschaffungsstrategie verfolgen, erheblichen Auswirkungen im Speziellen bei drei Themen ausmachen: Erschließung neuer Einnahmequellen, Senkung der operativen Kosten und Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit. Liegt der Schwerpunkt der Bemühungen auf dem Thema Datenanalyse, ist die Möglichkeit der Skalierung ein entscheidender Faktor für neue Einnahmen und die Steigerung bestehender Einnahmequellen.
Doch obwohl die Mitarbeiter-orientierten Maßnahmen am engsten mit der Wertschöpfung verbunden sind, scheinen Unternehmen dies nur selten als Chance zu ergreifen. Stattdessen legen Unternehmen einen sehr viel größeren Fokus auf die Digitalisierung im Bereich Kunden- / Nutzererfahrung, die Skalierung von Daten- und Analyse-Modellen sowie die Verbesserung der IT-Architektur. Klassische Transformationsprojekte in Bezug auf die Infrastruktur von Unternehmen rücken hingegen in der Gesamtbetrachtung deutlich in den Hintergrund.
Lektion Nr. 3: Talente sind der heilige Gral der Technologie-Transformation
Die auf die Talentstrategie fokussierten Transformationsprojekte zeichnen sich nicht nur durch ihr Wertpotenzial aus, sondern sind eben bei leistungsstarken Unternehmen auch viel häufiger anzutreffen.
Die Notwendigkeit, Talente gezielt anzusprechen, ist, wie es der Arbeitsmarkt eben zeigt, jedoch wichtig und auch dringlich. Die Berichte in den Medien zeigen immer wieder, dass die Belegschaft für die zukünftigen Herausforderungen entweder ersetzt oder grundlegend umgeschult werden muss; nur so lassen sich die Qualifikationslücken in ihren Unternehmen ausgleichen.
Dennoch ist es erstaunlich wie wenig Unternehmen eine Transformation ihrer Talentstrategie planen, obwohl die vor uns stehenden Aufgaben nach wie vor enorm sind. Denn durch den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften kommt eine weitere Herausforderung hinzu: nämlich Qualifikationslücken und kulturelle Unterschiede kompensieren. Diese Aufgabe ist für Top-Performer genauso herausfordernd wie für alle anderen Unternehmen.
Nicht zuletzt erfahren wir auch, dass der Mangel an Talenten auch den Fortschritt in Unternehmen bremst, die ein Interesse an den Transformationsprozessen haben, diese aber nicht umsetzen können. Der Mangel an eigenen qualifizierten Ressourcen wird ein Umdenken der Unternehmen einleiten, dass sich dann eben nur durch die Arbeit in Technologie-Netzwerken ein entsprechender Erfolg einstellen wird.
Lektion Nr. 4: Motivierte Mitarbeiter und Talentförderung machen den Unterschied
Vielleicht eben weil Unternehmen es so schwierig finden Talent-bezogene Veränderungen umzusetzen, deuten Anzeichen darauf hin, dass alternativ neue oder Ansätze Anwendung finden, um einige Lücken zu schließen. Stichwort “Technologie-Sourcing”: hier hat die Abhängigkeit von externen Anbietern zur Unterstützung sowohl bei IT-Kernaktivitäten als auch bei digitalen Aktivitäten zugenommen. So kann man sich auf die Kompetenz des Partners verlassen und interne Fähigkeiten gezielt ergänzen. Verschiedene Geschäftsmodelle kommen hier bei den Unternehmen zur Anwendung: von traditionellen Zeit- und Materialmodellen bis hin zu Managed Services und Joint Ventures.
Lektion Nr. 5: Es gibt keine alleinige Wunderwaffe - die Kombination verschiedener Ansätze macht den Erfolg aus
Nun kann man sich fragen, wieviel Transformation ist denn gut genug für ein Unternehmen? Schaut man sich die heutigen „Top-Performer“ an, können wir feststellen, das sie zum einen kontinuierlich und aber auch wesentlich mehr Transformationsprojekte angehen wie andere Unternehmen im gleichen Industrie-Segment.
Wenn man einmal ganz grundsätzliche Zusammenhänge zwischen den einzelnen Themengebieten der Transformationen bewertet erkennt man, dass der Aufbau von Fähigkeiten in einem bestimmten Bereich oft gleichzeitig die Entwicklung anderer erfordert, und sich diese Fähigkeiten gegenseitig verstärken. Unternehmen, die beispielsweise daran arbeiten, ihre agilen Entwicklungskapazitäten zu skalieren, investieren häufig in die Einstellung neuer Talente – und können andererseits so ihre Cloud- oder Automatisierungsstrategien deutlich beschleunigen. Continuous Integration/Continuous Delivery (CI/CD) und DevOps finden dann sozusagen parallel statt und stellen somit einen großen Hebel für die Transformationsfähigkeit dar.
Lektion Nr 6: Neue Technologien stehen für eine höhere Wertschöpfung
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass im Speziellen die fortschrittlichen Technologien einen deutlichen Wert bei Technologie Transformationen generieren können. Dazu zählt sowohl der Einsatz des Internets der Dinge (IoT) oder Edge-Computing-Technologien, mit deren EInsatz sich unmittelbar erhebliche Kosteneinsparungen erzielen lassen.
Daher ist es umso verwunderlicher, dass die Durchdringung von IoT in den Unternehmen im europäischen Raum noch nicht so weit fortgeschritten ist. Dabei ist die Nutzung einer Cloud zur Verarbeitung von Daten in großem Maßstab nicht alleinige Aspekt von erfolgreicher Transformation.
Top-Performer bestätigen heute bereits, dass sie sogar eine größere Suite von Cloud basierten Technologien verwenden. Denken sie nur an die Möglichkeiten über die klassiche Nutzung on CAD Systemen hinaus - in der Produktentwicklung geht es heute darum eine vielzahl von Aspekten zu berücksichtigen - das funktioniert nur noch mit entsprechender Software Unterstützung. Oder das Thema Instandhaltung und Wartung: Clevere Systemlösungen vermeiden eine aufwendige Entsendung von Spezialisten, sondern Predictive Maintenance informiert bereits im Vorfeld über die Wahrscheinlichkeit eines auftretenden Schadens.Und ggf. Auch nicht zu unterschätzen ist das Thema Know-How Sicherung: der demographische Wandel stellt uns vor die Herausforderung langjähriges Wissen einer kompletten Generation zu verlieren, wenn wir nicht heute schon damit beginnen, eben dieses Wissen auf eine innovative Art und Weise festzuhalten.
Lektion Nr. 7: Mit transparenter Kommunikation zum Unternehmenserfolg
Neben einem verstärkten Fokus auf Talente, Einsatz neuer Technologien und einer ausgestalteten Transformationsagenda verfolgen ist es für Führungskräfte unabdingbar die Verbindung das Zusammenwirken von Technologie und Unternehmen kontinuierlich zu fördern. Das gelingt durch die Einbeziehung aller Unternehmensbereich in die strategische Planung, und die Einbindung von Fachabteilungen in die Gestaltung.
Auf diese Weise kann man sehr viel besser gewährleisten, das bereichsübergreifende Teams zielorientiert zusammenarbeiten, um sowohl eine Strategie zu entwickeln als auch neue Technologien bereitzustellen. Der Austausch über verschiedene Blickwinkel erlaubt dann z.B. ein digital integriertes oder vollständig digitales Betriebsmodell aufzubauen. Digitale und geschäftsorientierte Teams bzw. funktionsübergreifende Teams können sich gegenseitig unterstützen die notwendigen Technologien in den verschiedenen Unternehmensbereiche bereitstellen.
Schließlich kehren wir zum Ende dieses Berichts auf ein klassischen Lean Management Thema zurück: Top-Performer konzentrieren sich nämlich viel stärker auf die konkrete Messung des Erfolgs als andere Unternehmen. Messen kann man diesen Erfolg jedoch nur, wenn man genau weiß, was man erreichen möchte. Eine grundlegende Strategie ist hierfür ein unabdingbarer Ausgangspunkt. Durch die direkten Verbindung des konkreten Geschäftserfolgs in der Transformationen mit entsprechenden geschäftsorientierte Metriken kann man den Mitarbeitern zudem ein sehr viel besseres Bild des derzeitigen Standpunktes zur Verfügung stellen.
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